Wanderung für Bierliebhaber: Durchs Stille Tal nach Únětice
Das Wort Únětice versetzt bei vielen Pragern vor allem Zunge und Leber in freudige Erwartung. Dieser Ort ist fast schon gleichbedeutend mit der hier ansässigen Brauerei. Ein schönes Ziel für Bier-Tourismus ist sie allemal, befindet sich doch die Brauerei in einem stilvollen Gebäude, das ihrer Pilsener Schwester in nichts nachsteht, und zudem kann sie mit einem Hof und Freitischen aufwarten.
Únětice liegt nördlich von Prag am oberen Ende eines langgestreckten und landschaftlich sehr reizvollen Tals, dem „Stillen Tal“ – Tiché Údolí. Es bietet sich an, zu Fuß ein Stück zur Brauerei zu gehen, oder umgekehrt nach dem Biergenuss der Schwerkraft nach Roztoky zu folgen. Únětice ist ansonsten auch gut mit dem Bus erreichbar.
Mein Weg beginnt im benachbarten Prager Stadtteil Suchdol. Da hier eine landwirtschaftliche Hochschule ansässig ist, ist er verkehrstechnisch gut zu erreichen.
- Durchgang für Kinder
- Typische Ausstattung von Wochenendgärten.
- Wo man hinschaut: dörfliche Idyllen in Alt-Suchdol.
Hinter Alt-Suchdol fängt das Landschaftsschutzgebiet an. Nach kurzer Strecke am Bächlein entlang treffe ich auf den Únětický potok, einem Bach, der mal munter über Felsen springt, mal in breiten Feuchtgebieten vor sich hin modert. Ich folge seinem Lauf aufwärts. Der Weg ist hier an dem Wochentag wirklich sehr ruhig, und die Stille wird nur immer wieder von niedrig fliegenden Flugzeugen unterbrochen.
- Eingang ins „Stille Tal“ bei Suchdol
- Diese Blindschleiche lässt sich nur widerwillig von der Straße schieben.
- Weg zu den Felsen hinauf.
- Blick über die Felsen
- Der „Untere Fischteich“
Schließlich erreiche ich den Dolní Rybník, den „Unteren Fischteich“. Neben dem Schild von Únětice begrüßen mich schwer beladene Weinreben. Dieser Ort hat sogleich mein Herz gewonnen!
Zur Brauerei geht es hinab, zur Kirche und Schule den Anhang hinauf. Die Schule macht mich neidisch – das ist etwas anderes als die faden Gebäude, die wir damals besuchen mussten. Neben einer Wasseranlage zum Plantschen haben sie vor dem Haus sogar einen Freiluftaufzug in den ersten Stock.
- Zweifel ausgeschlossen: Ich bin angekommen.
- Ein seltener Anblick.
- „Neue Entdeckungen der Úněticker Kultur“
- „Mariä Himmelfahrt“ in Únětice
- Tor der Kirche „Mariä Himmelfahrt“
- An der Schule
- Wasseranlage der Schule
- Liebevoll verziertes Schulgebäude
- Vielleicht etwas gefährlich? Aber auf jeden Fall spannend!
- Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk
- Der Patron der Stromversorger?
- Und hier ist sie endliche: Die Brauerei Únětice
- Blick auf den Innenhof
Nützliche Informationen
Brauerei und Restaurant „Únětický Pivovar“
Die Brauerei hat gewöhnlich von 11 – 22 Uhr geöffnet. Am Freitag und Samstag schließt sie erst um 23 Uhr und am Sonntag bereits um 21 Uhr. Neben Bier gibt es gute warme Speisen. Die Bedienung gibt die Bestellung ganz modern drahtlos zur Küche weiter, Getränke und Essen werden dann von Kollegen gebracht.
Ich kann mir vorstellen, dass es hier an Wochenenden sehr voll sein kann.
Anfahrt
Die nächsten Bushaltestellen sind „Únětice, Na parcelách“ und „Únětice, Obecní úřad“. Der Ort befindet sich gerade außerhalb des Prager Stadtgebietes. Falls man eine Fahrkarte für den Stadtbereich hat, muss man also das fehlende Stück beim Fahrer hinzukaufen.1
Direkt am Bach befinden sich zudem Parkplätze.