Unterwegs auf Holzbohlen: Hochmoorstimmung in Prag
Prag hat einige Mikroregionen zu bieten, und die sind erstaunlich vielfältig. Nach ein paar eher bergigen Touren habe ich mich nun in eine Flussaue begeben, die zum Teil auf Stegen aus Holzbohlen überquert werden kann.
Die Atmosphäre erinnert in der Tat stark an Hochmoore: Kleine Tümpel und Wasserläufe prägen das Bild, kahle Baumstämme ragen aus dem sumpfigen Wasser und einige Flächen sind von Schilfwäldern bedeckt, die im Luftzug rauschen. Eine wirklich schöne Kulisse, und das alles gar nicht weit von Autobahnen, Hochspannungsmasten, Fabrikschornsteinen und Plattenbauten.
Dieses Gebiet ist nach einer etwa halbstündigen Busfahrt vom Prager Zentrum aus erreichbar, und zudem hält hier die Prager Version der S-Bahn. Die Haltestelle heißt „Dolní Počernice“, aber neben Počernice reicht das Naturschutzgebiet auch in den historischen Ort Hostavice hinein.
Bei dem Polder handelt es sich um das größte derartige Projekt in Prag: Die Rokytka war hier früher begradigt und verläuft nun nach dem Umbau wieder in Mäandern und um Altwasser herum. Den ursprünglichen Lauf des begradigten Flusses erkennt man noch gut an der Kette der Tümpel. Bei Hochwasser lässt sich der gesamte Polder abschließen und überfluten, so dass er nebenbei auch als Hochwasserschutz dient.
- Dörfliches Begrüßungskomittee
- Der Weg zum Naturschutzgebiet
- Das Schloss Hostavice aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
- Schlosspark Hostavice
- Schlosspark Hostavice
- Glockentürmchen in Hostavice von 1730
- Historisches Lagergebäude gegenüber der Glocke
- Hier in die Farská einbiegen
- Direkt hinter dem Ort beginnt das Naturschutzgebiet.
Zugänglich ist das Gebiet sehr einfach zu Fuß, wenn man vom Bahnhof Praha Dolní Počernice nördlich der Bahnlinie westwärts geht1: die Straße Novozámecká entlang, dann die Pilská und schließlich durch die Farská. Dieser Weg führt einen an dem Schloss von Hostavice mit seinem neu gestalteten Park vorbei. Es bietet sich an, in einem Bogen durch die Auen gen Norden zu gehen, um dann an den Seen entlang wieder nach Počernice zu gelangen. Der Rundweg von vielleicht 3 km ist sehr schön und nicht anspruchsvoll. Gekrönt wird der Spaziergang mit einem Besuch im Schlosspark von Počernice.
Wer statt dessen der Rokytka flussabwärts folgt, kommt zu einem Bereich, den ich hier beschrieben habe. Diese beiden Wege lassen sich also auch gut verbinden, oder man besucht den nahe gelegenen Botanischen Garten.
- Zugang von der Straße Farská
- Bohlensteg
- Tümpel am ehemaligen Flusslauf
- Bohlenbrücke
- Hohe Schilfwälder
- Teilweise sind die landschaftsbaulichen Arbeiten noch sichtbar
- Enge Pfade
- Ein Bach namens „Svápravický potok“
- Die Satellitenstadt Černý Most grüßt vom Horizont. Dort endet die Metrolinie B.
- Durch das Jagdrevier. Hunde dürfen hier nicht frei laufen.
- Kleingärten und Wochenendhäuschen
- Martiňák (Čeněk), im Hintergrund Černý Most
- Freilaufender Hund im „Svépravický potok“.
- Ein See in einer ehemaligen Sandgrube.
- Furt durch die Rokytka
- Ehemalige Sandgrube
- Badezone
- „Ist es jetzt besser?“
Der Fischteich in Počernice ist mit 20 ha Fläche und einer Länge von 970 Metern der größte in Prag. Direkt unter dem Damm steht eine ansehnliche Mühle aus dem Jahr 1862.
- Schloss in Počernice
- Mariä Himmelfahrt
- Die neu eröffnete Brauerei
- Zugang zum Schlosspark
- Der größte Fischteich Prags
- Wehr am Fischteich von Počernice
- Ehemalige Wassermühle
- Brücke ins Nichts
An- und Abreise
Die Bushaltestelle an der Hauptstraße „Českobrodská“ ist mit einem modernen Infoterminal ausgestattet, das auch Englisch versteht und einem die Verbindungen anzeigt. Busse fahren vom östlichen Zentrum (Palmovka, Želivského und andere) oder von der Südstadt.
Nähere Infos in der Verbindungsauskunft.