Im Prager Moldauhafen
Der Prager Moldauhafen existiert nicht mehr. Zumindest nicht in seiner früheren Form. Zentral und am Wasser gelegen, haben ihn längst die Investoren entdeckt.
Früher war ein Großteil der Gegend unzugänglich. Ob man in Zukunft noch an das Ufer herantreten darf, ist ungewiss. Heute wird hier zwischengelagert, aufgeräumt und umgebaut. Von der Stadt her kommend wachsen Wohnblöcke empor.
Der frühere Hafen befindet sich in einem Zwischenzustand, der vielleicht noch Jahre, vielleicht aber auch nur noch Wochen bestehen wird. Leute führen hier ihre Hunde spazieren, und die Boote und Hallen werden immer noch als Lager oder Läden genutzt. Hier finden sich weder schützenswerte Baudenkmäler, noch Wohn- oder Bürogebäude. Es ist ein Stück Prag, das aus der Zeit herausgerissen wurde. Eine Ruhestätte zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Dieses Stück Land, dessen Schicksal schon besiegelt scheint, ist ein Ort des Schauens und Entdeckens. Und gerade in seiner Nutzlosigkeit ist es eigentlich unentbehrlich.
- „Achtung! Die Staatsgrenze verläuft am Grenzfluss.“