Blindflug in der Eisenbahn. Oder: Wie man am richtigen Bahnhof aussteigt

Wer viel in Tschechien Bahn fährt, kennt das Problem: Zumeist gibt es weder Durchsagen noch elektronische Anzeigen, so dass der Reisende oft nicht weiß, welches der nächste Bahnhof ist. Verschärft wird das Problem noch einmal, wenn man nach einsetzender Dunkelheit und mit Verspätung unterwegs ist. Da hilft dann oft auch nicht der gebannte Blick durch das oft nicht mehr glasklare Fenster, denn kleinere Stationen haben zumeist nur ein einziges Namensschild, das zentral am Bahnhofsgebäude angebracht ist. Pech gehabt, falls gerade ein anderer Zug davor steht, oder wenn man weit entfernt in einem der abgelegenen Zugteile sitzt.

Supercity (Pendolino) im Prager Hauptbahnhof

Der Supercity: kein Problem. Hier wird einem das Navigieren abgenommen.

Oftmals hilft es da nur, rechtzeitig zur Tür zu gehen. Zumeist ist es auch möglich, Ortskundige zu fragen. Je kleiner die Stadt, desto hilfsbereiter die Leute.

Wer ohne fremde Hilfe auskommen will, dem empfehle ich ein einfaches Mittel, das allerdings nicht ohne moderne Technik auskommt: Die meisten neueren Handys bieten als Funktion GPS an, so dass ich einfach im Zielgebiet auf „Instrumentenflug“ umschalte: GPS aktivieren, eine App mit Karte starten, und nach einer kurzen Weile sehe ich meine Position auf der Strecke und weiß rechtzeitig, wann ich zur Tür gehen muss.

Natürlich stellt sich die Frage, ob man fortwährend eine Internetverbindung braucht, damit die Karte heruntergeladen werden kann. Die Antwort lautet: Nein. Die tschechische Version von Google Maps heißt Mapy.cz und bietet eine kostenlose App mit einer sehr nützlichen Funktion: Die Karten von Tschechien und der Slowakei lassen sich bereits vor der Reise herunterladen und sind dann auch ohne Internet verfügbar. Die Linien der Eisenbahn sind natürlich auch darin verzeichnet.

Hier noch einmal die Links für die drei gängigsten mobilen Betriebssysteme:

Google Playbadge_iosWindows Store

Christoph Amthor

Erster länger Aufenthalt in Tschechien im Jahr 1997. Seit 2003 wohnhaft zumeist in Prag, mit Abstecher in die Slowakei. Ehemals Journalist und Mitbegründer einer gemeinnützigen Organisation, heute Blogger und Software-Entwickler.

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Von einer atemberaubenden Landschaft, über Bier und Knödel bis hin zu Kafka, dem Golem und einem Geist, der eine wissenschaftliche Karriere gemacht hat. Vom Fliegenden Ferdinand  und Pan Tau bis zur Lässigkeit, mit der dort ein Fabrikschornstein gefällt wird.

 

Über dieses Land, das einfach liebenswert, aber oft auch geheimnisvoll und extrem verrückt ist, gibt es wirklich genug zu erzählen. Und natürlich kann man darüber nur mit einer guten Portion böhmischen Humors schreiben.