Bilder der Zerstörung unter dem früheren Stalin-Monument

Ehemaliges Stalin Monument unter dem MetronomFür ein paar Tage haben wir die seltene Gelegenheit, die Räume unter dem ehemaligen Stalin-Monument in Prag (wo jetzt das Metronom steht) zu betreten. Das dortige Kulturzentrum „Stalin“ zeigt eine Licht-und-Ton-Installation.

Der besondere Reiz besteht darin, dass der Besucher in der Dunkelheit den Boden nicht sieht und dank der Tonkulisse nicht einmal die Schritte im Kies knirschen hört. Langsam tastet man sich in die unbekannte Tiefe hinein. In den blitzenden und auf- und abschwellenden Lichtern sind Absperrzäume zu sehen, wie sie zur Absicherung von Baustellen verwendet werden.

Gleich am Eingang empfängt mich zur Linken ein Schuttberg, der das Bild einer Zerstörung evoziert. Zusammen mit den Blitzen wirkt es wie ein Kriegsschauplatz. Der apokalyptische Grundton der Installation wird noch verstärkt, wenn zu den rhythmischen Lauten, die an eine Fabrikhalle erinnern, hinten ein rotes Warnlicht auftaucht. Dahinter sind unklar Details eines ferneren Raumes zu erkennen, der immer nur ganz kurz im Licht aufscheint.

Wer nicht an zeitgenössischer Kunst interessiert ist, sollte besser draußen bleiben. Von dem großen Raum ist dort nicht viel zu sehen, und es handelt sich nicht um die Besichtigung eines historischen Ortes. Allen anderen ist der Besuch wärmstens empfohlen. Bis zum Abend des 28.9. ist sie noch geöffnet.

 

 

 

Christoph Amthor

Erster länger Aufenthalt in Tschechien im Jahr 1997. Seit 2003 wohnhaft zumeist in Prag, mit Abstecher in die Slowakei. Ehemals Journalist und Mitbegründer einer gemeinnützigen Organisation, heute Blogger und Software-Entwickler.

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Von einer atemberaubenden Landschaft, über Bier und Knödel bis hin zu Kafka, dem Golem und einem Geist, der eine wissenschaftliche Karriere gemacht hat. Vom Fliegenden Ferdinand  und Pan Tau bis zur Lässigkeit, mit der dort ein Fabrikschornstein gefällt wird.

 

Über dieses Land, das einfach liebenswert, aber oft auch geheimnisvoll und extrem verrückt ist, gibt es wirklich genug zu erzählen. Und natürlich kann man darüber nur mit einer guten Portion böhmischen Humors schreiben.